Ein Blick auf Rückführungen, alte Seelen und das große Geheimnis der Wiedergeburt…
Was geschieht mit uns, wenn wir sterben? Diese Frage beschäftigt die Menschheit seit Anbeginn der Zeit. Während einige an ein endgültiges Ende glauben, sind andere überzeugt: Der Tod ist nur eine Schwelle – und unsere Seele lebt weiter. Der Glaube an Reinkarnation, also die Wiedergeburt der Seele in einem neuen Körper, ist uralt, faszinierend und wird in vielen Kulturen als Realität betrachtet.
Doch was weiß man heute wirklich über dieses geheimnisvolle Phänomen?
Der Gedanke der Wiedergeburt ist tief im Hinduismus, Buddhismus, Jainismus und in Teilen des Taoismus verwurzelt. In Indien beispielsweise glauben Millionen Menschen, dass die Seele – die „Atman“ – nach dem Tod einen neuen Körper annimmt, je nachdem, wie das vergangene Leben geführt wurde. Auch im tibetischen Buddhismus spielt die Reinkarnation eine zentrale Rolle. Hier gilt es als gesichert, dass sich spirituelle Lehrer wie der Dalai Lama über viele Leben hinweg inkarnieren.
Doch auch jenseits Asiens findet sich der Glaube an die Wiedergeburt. In der esoterischen Bewegung des Westens, in spirituellen Kreisen und zunehmend auch unter Psychologen und Therapeuten taucht das Thema immer wieder auf – oft in Zusammenhang mit sogenannten Rückführungen.
Die Idee hinter einer Rückführung ist einfach, aber provokant: Unter Hypnose oder in einem meditativen Zustand soll sich der Mensch an vergangene Leben erinnern können. Die Methode ist bekannt als „Past Life Regression“ und wird von einigen Therapeuten eingesetzt, um psychosomatische Beschwerden oder wiederkehrende Lebensthemen zu verstehen.
Ein prominenter Vertreter dieser Praxis war der amerikanische Psychiater Dr. Brian Weiss. In seinem Buch „Viele Leben, viele Meister“ schildert er die Geschichte einer Patientin, die sich unter Hypnose plötzlich in einem anderen Jahrhundert wiederfand – mit erstaunlich konkreten Details. Ihre Ängste und Symptome verschwanden nach und nach, je mehr sie von diesen früheren Erfahrungen preisgab. Ähnliche Berichte gibt es von zahlreichen Betroffenen weltweit. Sie erzählen von Leben im Mittelalter, in fernen Kulturen oder gar als Angehörige anderer Völker – oft mit emotionaler Tiefe und verblüffender Übereinstimmung mit historischen Fakten.
Wissenschaftlich ist die Reinkarnation bis heute nicht bewiesen – doch es gibt Phänomene, die Fragen aufwerfen. Einer der bekanntesten Forscher auf diesem Gebiet war Dr. Ian Stevenson von der University of Virginia. In jahrzehntelanger Arbeit dokumentierte er über 2.000 Fälle von Kindern, die sich an frühere Leben erinnerten. Viele dieser Kinder nannten Details zu Orten, Familien oder Todesumständen, die später verifiziert werden konnten – obwohl sie keine Möglichkeit gehabt hatten, diese Informationen zu kennen.
Ein besonders bekannter Fall ist der des indischen Jungen Shanti Devi, der sich im Alter von vier Jahren an ein früheres Leben in einer anderen Stadt erinnerte – mit konkreten Namen, Adressen und Umständen. Eine offizielle Kommission reiste damals mit ihm dorthin. Die Angaben stimmten erstaunlich exakt mit den Lebensdaten einer verstorbenen Frau überein.
Anhänger der Reinkarnationslehre gehen davon aus, dass die Seele ein unsterblicher Wesenskern ist, der Erfahrungen über viele Leben hinweg sammelt. Der Tod wird dabei nicht als Ende, sondern als Übergang verstanden – vergleichbar mit einem Schlaf, nach dem ein neues Erwachen folgt. Das sogenannte „Karma“ spielt eine zentrale Rolle: Jede Handlung im jetzigen Leben beeinflusst die Umstände des nächsten. Wer Gutes tut, kommt in besseren Verhältnissen zur Welt – wer Schuld auf sich lädt, muss Konsequenzen tragen.
Moderne Theorien verknüpfen diesen Gedanken mit Quantenphysik und Bewusstseinsforschung. Einige Forscher spekulieren, ob unser Bewusstsein nicht an den Körper gebunden, sondern ein eigenständiges Feld sei, das sich nach dem physischen Tod neu organisiert. Gesicherte Erkenntnisse gibt es hier jedoch nicht – das Feld bleibt spekulativ.
Ob Glaube, Hoffnung oder Wahrheit – die Vorstellung, dass das Leben nicht mit dem Tod endet, sondern sich in neuer Form fortsetzt, gibt vielen Menschen Halt. Rückführungen, Forschungen und persönliche Erfahrungen deuten an, dass mehr hinter dem Schleier liegen könnte, als wir heute begreifen.
Vielleicht sind wir mehr als nur ein Leben.
Vielleicht beginnt alles nach dem Tod einfach… noch einmal von vorn….
Der Artikel wurde verfasst von Bernhard „ZenOm“ Schwendemann