Der Vollmond ist einer der kraftvollsten energetischen Momente im Monat. Seine Energie wirkt wie ein Lichtstrahl, der auf alles scheint, was du lange in dir getragen hast – bewusst oder unbewusst. Alte Emotionen, die du verdrängt, weggeschoben oder nie ganz gefühlt hast, kommen unter Vollmondenergie oft an die Oberfläche. Nicht, um dich zu überfordern – sondern um dich zu befreien.
Ein Vollmondritual ist deshalb nicht nur ein spiritueller Akt. Es ist ein tiefes, energetisches Loslassen, das dich näher zu dir selbst bringt.
Wenn der Vollmond seine volle Kraft entfaltet, weitet sich das emotionale Feld. Du fühlst intensiver, denkst tiefer, spürst klarer. Viele erleben dies als eine Art „inneres Hochkommen“: Themen, die du längst vergessen glaubtest, melden sich wieder. Situationen aus der Vergangenheit, Gespräche, Verletzungen, ungeweinte Tränen. Vollmondenergie macht sichtbar, was geheilt werden will – und genau darin liegt ihre Magie.
Der erste Schritt des Vollmondrituals ist das Ankommen. Atme tief ein, erde dich und verbinde dich bewusst mit dem Moment. Du kannst eine Kerze anzünden, ein Räucherwerk wählen oder einfach im stillen Raum sitzen. Wichtig ist, dass du dir erlaubst, präsent zu sein – ohne Ablenkung, ohne Erwartung.
Im zweiten Schritt geht es darum, die alten Emotionen zu erkennen. Frage dich:
Welche Gefühle tragen noch Gewicht in mir? Wo spüre ich Schmerz, Scham, Wut, Traurigkeit, Enttäuschung? Was drückt noch auf mein Herz?
Du musst diese Fragen nicht mit dem Kopf beantworten. Der Körper zeigt dir, wo Energie festsitzt: im Bauch, in der Brust, im Hals, im Rücken. Deine Emotionen sprechen über Empfindungen, über Bilder, über Erinnerungen. Lasse sie kommen – ohne sie zu beurteilen.
Der dritte Schritt ist das Fühlen. Das Herz heilen bedeutet nicht, Probleme zu lösen. Es bedeutet, Gefühle zu erlauben. Das, was du lange festgehalten hast, möchte hinausfließen. Manchmal kommen Tränen, manchmal Erleichterung, manchmal ein Zittern, manchmal Stille. Lass alles durch. Vollmondenergie verstärkt diesen Prozess, damit du loslassen kannst, was dich innen bindet.
In deinem Ritual kannst du nun einen Zettel nehmen und all das aufschreiben, was du abgeben möchtest:
– alte Verletzungen
– unausgesprochene Worte
– Schuldgefühle
– Ängste
– festgehaltene Geschichten
– Menschen oder Situationen, die noch energetisch an dir ziehen
Je ehrlicher du bist, desto befreiender wirkt die Energie.
Der vierte Schritt ist das Loslassen. Du kannst den Zettel verbrennen (in einem feuerfesten Gefäß), ihn zerreißen oder symbolisch weglegen. Wichtig ist der innere Akt:
Ich gebe ab. Ich lasse gehen. Ich befreie mein Herz.
Dabei kannst du den Vollmond betrachten oder einfach seine Energie fühlen – auch durch ein Fenster.
Der fünfte Schritt ist das Empfangen. Denn Loslassen schafft Raum, und dieser Raum möchte gefüllt werden – mit Licht, mit Frieden, mit neuer Kraft. Lege deine Hände auf dein Herz und spüre, welche Energie du nun einladen möchtest:
Ruhe. Vertrauen. Liebe. Klarheit. Freiheit.
Der Vollmond trägt diese Frequenzen, und dein Energiefeld nimmt sie auf, sobald du dich öffnest.
Zum Abschluss kannst du eine kurze Dankbarkeit sprechen:
„Danke, dass ich heilen darf. Danke, dass ich loslassen darf. Danke, dass ich zu mir zurückkomme.“
Diese Worte verbinden dich mit deinem inneren Licht und schließen das Ritual energetisch ab.
Ein Vollmondritual zur Heilung alter Emotionen ist keine einmalige Handlung. Es ist ein liebevoller Prozess, der dich Schicht für Schicht befreit. Alte Emotionen haben dich geprägt – aber sie definieren dich nicht. Jeder Vollmond erinnert dich daran, dass du nicht gebunden bist an das, was war.
Du darfst heilen. Du darfst neu werden.
Und du darfst die Version von dir wählen, die frei atmet.